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Zielart Rotmilan

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Die Art besitzt nur ein sehr kleines Areal in Teilen Europas, etwa die Hälfte des Weltbestandes lebt in Deutschland. Von diesen 10.000 bis 11.000 Brutpaaren (Nicolai et al. 2009) brüten ca. 1900-2100 in Sachsen-Anhalt (Mammen et al. 2014). Mit diesen Zahlen wird die große Verantwortung Sachsen-Anhalts für den Rotmilanschutz deutlich (vgl. auch Denz 2003). Die globale Verantwortung ergibt sich auch aus der SPEC-Liste (Species of European Conservation Concern) in welcher der Rotmilan in Kategorie 2 gelistet ist. Dies bedeutet dass sich globale Bestand in Europa konzentriert, allerdings bei einem gleichzeitig ungünstigen Erhaltungszustand.

Der Rotmilan bevorzugt offene, reich gegliederte Landschaften. Horstplätze finden sich in den Randbereichen von Laubwäldern und zunehmend in Feldgehölzen und Baumreihen. Essenziell ist dabei der Stellenwert der Hybridpappeln, 83 % der besetzten Horste im Nordharzvorland fanden sich auf Populus spec. Ähnliche Horstplatzpräferenzen gibt es laut Unterer Naturschutzbehörde im Saalekreis (Brand in lit.; vgl. auch Mammen & Mammen 2008).

In den letzten zwei Jahrzehnten kam es zu starken Bestandsrückgängen, im Dichtezentrum Nordharzvorland um bis zu 50 % (Mammen & Mammen 2008; Nicolai et al. 2009). Als Ursachen nennen die Autoren u.a. Nahrungsmangel auf Grund veränderten Anbaus landwirtschaftlicher Kulturen, Schließung von Mülldeponien/Abdeckereien sowie die Abnahme von Grünland. Hinzu kommen die Konkurrenz mit anderen Greifen wie Mäusebussard und Schwarzmilan, Prädationsverluste durch z.B. den Waschbären (Stubbe in lit.) und Verluste durch Kollisionen mit Windkraftanlagen.

Ein weiterer Faktor die ungünstige Entwicklung des Horstplatzangebotes in der Feldflur, nach und nach gehen die Baumreihen und Einzelbäume verloren (Nicolai et al. 2009). Dies betrifft insbesondere die Hybridpappeln der Windschutzstreifen und Gewässersäume, welche ihr biologisches Alter nahezu erreicht haben oder einen Wurzelschaden durch Pflugbearbeitung der Ackersäume erlitten haben. Sie werden immer bruchanfälliger und damit bei den Unterhaltern immer unbeliebter, die Folge sind zunehmende Rodungen. Konzepte zum Umbau der Pappelreihen (ÖKOTOP GbR 2006) scheitern oft an der Haushaltslage. Nicolai et al. (2009) schlagen neben dem Erhalt der Baumreihen eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit sowie Umweltbildung vor, um die Bevölkerung zu informieren und zu sensibilisieren.