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Der Europäische Iltis zählt zu den häufigsten Mardern, da er in ganz Europa bis zum Ural verbreitet ist. Jedoch ist er in Deutschland nicht mehr flächendeckend verbreitet und wird in der Vorwarnliste (Stufe V) der Roten Liste geführt. Insbesondere in Sachsen-Anhalt ist er in Kategorie 2, stark gefährdet, eingestuft, da er bereits in einigen Teilen, insbesondere in strukturlosen Agrarlandschaften, nicht mehr vorkommt. In anderen Teilen geht er mindestens seit 2005 konstant zurück. Pathologische Befunde haben gezeigt, dass sowohl männliche als auch weibliche Tiere nur eingeschränkt reproduktionsfähig sind. Dies wird auf eine hohe Empfindlichkeit des Iltis auf Toxine in der Umwelt zurückgeführt. In Anhang III der Berner Konvention wird der Europäische Iltis als schutzbedürftiges Wildtier gelistet. Laut §2 des Bundesjagdgesetzes (BJagdG) gehört er zu den jagdbaren Arten. In Sachsen-Anhalt gilt jedoch seit dem 16. Oktober 2014 bis zum 15. Oktober 2019 eine ganzjährige Schonzeit für Iltisse, um den Bestand nicht weiter zu dezimieren. Gefangene Tiere aus Lebendfallen müssen unverzüglich freigelassen und der Fang muss dokumentiert werden.

Der Iltis bevorzugt strukturreiche Wald- und Gewässerränder für die Jagd. Da er hervorragend schwimmen und tauchen kann, sind Feuchtgebiete sein bevorzugter Lebensraum. Auch Wiesen, Äcker und Wald, jedoch keine geschlossenen Waldbestände, sowie ländliche Siedlungen gehören dazu. Voraussetzung sind jeweils vorhandene Versteckmöglichkeiten. In strukturarmen Gebieten, wie beispielsweise der Börde, zieht es die Iltisse an die bepflanzten Autobahn- und Straßenböschungen. Um die Tiere aus diesen Ersatzlebensräumen in die Flächen abzuleiten und so ein Zueinanderfinden potentieller Fortpflanzungspartner während der Ranz zu ermöglichen, braucht es verbundene Lebensräume. Die Wildbiologin und Iltis-Expertin Antje Weber hat erst kürzlich die Wichtigkeit eines solchen Biotopverbunds aufgrund der aktuellen Gefährdungssituation des Iltis in Sachsen-Anhalt betont („Der vergessene Rattenfänger“, Interview mit der Magdeburger Volkstimme vom 05.02.2017).

Das nachtaktive Tier hält sich tagsüber in einem selbstgegrabenen, oder von anderen Tieren verlassenen, Bau auf. Auch ein Unterschlupf in leeren Gebäuden ist vor allem im Winter nicht selten. Iltisse ernähren sich vorwiegend von Kleinsäugern bis zur Größe eines Hasen, hauptsächlich Mäuse und Ratten, sowie Vögeln, Fröschen und Kröten. Aber auch andere Amphibien, Reptilien und Fische werden gejagt. Seltener werden Insekten, Regenwürmer oder Beeren verspeist.