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Der Südharz - eine einmalige Gipskarstlandschaft

Wollgras

Als schmaler Gürtel erstreckt sich die einmalige Gipskarstlandschaft über die Länder Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt.

Im Laufe von mehreren tausend Jahren entstand hier ein komplexes Mosaik unterschiedlichster Lebensräume: Kalkbuchenwälder, Gipssteilhänge, Felsfluren, Quellsümpfe, wassergefüllte Erdfälle, Bachauenwälder und Magerrasen.
Diese Vielfalt konnte sich aufgrund der besonderen geologischen Situation – dem nur hier großräumig und oberflächennah anstehenden Gipsgestein – ausbilden.
Das Nebeneinander unterschiedlichster Lebensräume auf kleinster Fläche im Übergangsbereich zwischen atlantisch-feuchtem und kontinental-trockenem Klima hat eine artenreiche Flora hervorgebracht.

Buchenwälder dominieren das Bild, auf den Südhängen wachsen wärmeliebende Eichenwälder und Trockenrasen. An den Nordhängen sind kühl-feuchte, farnreiche Schlucht- und Hangmischwälder anzutreffen.
Die früher als Schafweiden bzw. Mähwiesen genutzten Südhänge zeichnen sich durch eine besondere Arten- und Blütenpracht aus. Kalkmagerrasen sowie Felsfluren, Gipssteppen, Schuttfluren und Trockenwälder, die viele Pflanzen der Roten Liste beherbergen, prägen die abwechslungsreiche Karstlandschaft.
Insgesamt konnten bisher über 400 Rote-Liste-Arten nachgewiesen werden.

Die enge Verzahnung der unterschiedlichen Landschaftselemente bietet auch einer Vielzahl von Tierarten in einem relativ eng begrenzten Gebiet Lebensraum.
Amphibien wie der Fadenmolch, die Geburtshelferkröte und der Feuersalamander fühlen sich hier ebenso wohl wie Schwarzstorch und Siebenschläfer. In den Höhlen und totholzreichen Karstbuchenwäldern finden Fledermäuse ideale Sommer- und Winterquartiere.

Der Südharz ist außerdem ein wichtiges Verbreitungsgebiet der Wildkatze.

Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz

Schlüsselblume

Seit Anfang der 1990er Jahre gibt es Bestrebungen länderübergreifend im Südharzer Karstgürtel ein Biosphärenreservat zu errichten. 1999 wurde von den Umweltministern der Länder Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersachsen eine gemeinsame Erklärung zum geplanten Biosphärenreservat "Karstlandschaft Südharz" unterzeichnet. Darin wird festgestellt, dass die Gipskarstlandschaft im Südharz von einmaligem Naturwert ist und die Länder eine besondere Verantwortung für ihren Schutz tragen.

Im April 2002 wurde in Sachsen-Anhalt per Kabinettsbeschluss eine Biosphärenreservatsverwaltung Karstlandschaft Südharz i.G. eingesetzt, die Aufgaben in der Öffentlichkeitsarbeit, aber auch die Landschaftspflege und die Einrichtung touristischer Infrastruktur vor Ort wahrnimmt. Sachsen-Anhalt hat damit ohne die beiden anderen beteiligten Länder erste Schritte zur Umsetzung des gemeinsamen Ministerbeschlusses unternommen. Nach langen politischen Diskussionen im Landtag und in der Region begann am 19. März 2008 das Anhörungsverfahren zur Ausweisung des Biosphärenreservates.

Biosphärenreservate

Gelbes Buschwindröschen

Das UNESCO-Programm "Man and the Biosphere" ("Der Mensch und die Biosphäre") existiert bereits seit über 30 Jahren. Zentrales Anliegen dieses Programmes ist es, auf nationaler und internationaler Ebene wissenschaftliche Grundlagen für eine nachhaltige Nutzung und wirksame Erhaltung der natürlichen Ressourcen der Biosphäre zu erarbeiten und erproben.

Weltweit wurden und werden durch die UNESCO Modellregionen, Biosphärenreservate, ausgewählt, in denen neben dem Schutz bestimmter Ökosysteme gemeinsam mit den hier lebenden und wirtschaftenden Menschen eine nachhaltige Land- und Ressourcennutzung erhalten und entwickelt werden soll.

Nach dem Einfluss menschlicher Tätigkeiten werden Zonen mit unterschiedlichen Funktionen festgelegt:

Neben der nachhaltigen Regionalentwicklung sind eine intensive Öffentlichkeitsarbeit, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Forschung und Monitoring weitere wichtige Aufgaben einer Biosphärenreservatsverwaltung.
In Deutschland existieren derzeit 14 anerkannte Biosphärenreservate.

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